Montag, 31. August 2009

Saisonabschluss der zweite

Nicht vergessen und nicht in dem ganzen Text untergehen lassen möchte ich auch meinen Sportsfreund André, der seinen Saisonabschluss beim Ironman Canada feiern durfte. Ich habe wegen der Zeitverschiebung und laut brüllendem Kopfkissen zwar nur noch beim Einschlafen die Daumen gedrückt, aber ich glaub es hat geholfen ;-)
Mit 9:41:17 und damit Platz 31 gesamt bzw. Platz 4 in seiner Altersklasse reist er jetzt hoffentlich sowas von gestoked durch Kanada und genießt seinen Urlaub. Riesenrespekt und einen dicken Glückwunsch! André, Ich freu mich auf ein Bier, wenn wir beide wieder im Lande sind!

Saisonabschluss

Totaaal platt! ... Das war so ziemlich das einzige, was ich die ersten 15 Minuten nach dem Erreichen der Ziellinie gedacht habe ... aber von Anfang an:
Nachdem sich der Sommer ein wenig früh aus der hochsommerlichen Heizperiode in Richtung Herbst verabschiedet hat, trudelte ich am Samstag Nachmittag bei regelmäßigen Regenschauern und vorbildlichem Aprilwetter (frischer Wind, 17°C) in Ratzeburg ein, ließ mich und mein Startbegehr registrieren und lauschte leicht fröstelnd der Wettkampfbesprechung. Anschließend habe ich in meiner mobilen Heimstatt für drei meiner Vereinskameraden und mich ein paar Nudeln warmgezaubert, um den Rest des Abends bei zwei Flens noch ein wenig zu lesen und zu entspannen. Die Nacht, gewohnt unruhig, sprang die Standheizung auch hin und wieder an und als wir uns um 0600 in der Wechselzone einrichteten, stellte sich der eine oder andere schon die Frage: "Macht mir das wirklich Spaß?"
Es war mit 10°C mit Verlaub gesagt scheißkalt und ich habe eine lange Laufhose und meine Lieblings Skinfitjacke (Pfafflar Hybrid Kapuzenjacke) zu den Radschuhen gepackt. Mit dem Start der ersten Startgruppe erschien ich dann auch auf dem Strand. Will ich mich wirklich einschwimmen? Aber haben die nicht was von 20°C Wassertemperatur gesagt? Ooch jaaa :-) viele gelöste Gesichter trieben um mich herum. Ich glaube selten wurde so gerne eingeschwommen. Trotzdem nochmal kurz raus, für fünf Minuten den Wind trotz Neo fühlen, ein bisschen frösteln und ... Start!
Schwimmen war schön: Habe mich links außen gehalten und bin sehr streßfrei zur Wendemarke gekrault. Auf dem Schlag zurück war ich dann wohl warm und konnte mich noch ein paar Körperlängen von meinen Begleitern absetzen. 36:24 keine Zeit zum angeben aber absolut zufrieden ;-) raus aus dem Wasser, noch schnell die "wertvollen" Hotellatschen wieder eingesammelt und ab in die Wechselzone. Neo aus und den nassen Einteiler unter Jacke und Hose verbergen. Kapuze zu, Helm auf und ab auf die Radstrecke.
Die ersten Kilometer war es doch noch ein wenig frisch an den Beinen aber dann war ich optimal gekleidet. Aber hätte ich die Wahl gehabt, wär ich vielleicht lieber Surfen gefahren. Der Wind wehte nachwievor aus Südwest und wenn er nicht wehte gings bergauf. Ich nenne solche Kurse in Zukunft M.C.Escher-Kurse ;-) wer den kennt, weiß warum. Wie dem auch sei, die Beine wollten ... naja so n bisschen und ich bin mit einem knappen 32er Schnitt vom Rad und nach 2:49:43 (einschließlich beider Wechsel) im Einteiler auf die Laufstrecke getobt. Ich weiß, auf dem Rad kann ich noch eine Menge herausholen, aber auch hier war ich zufrieden.
Und ich bin mal mit kaum eingeschlafenen Zehen auf die Laufstrecke. Nach drei oder Vier Kilometern hatte ich einen Rhythmus gefunden, der mir nicht zu langsam vorkam und mir erstmal ein wenig Gelegenheit gab in mich hinein zu lauschen, was den heute noch ginge ... Um dann auf der zweiten Laufrunde noch ein paar Körnchen draufzulegen und ein paar Plätzchen gut zu machen. Auf den letzten zwei Kilometern hängte sich noch eine trabende Wasserratte nach verbalem Tritt in den Hintern an meine Fersen und wir wetzten gemeinsam in Richtung Ziel. Auf den letzten paar Hundert Metern habe ich dann das Tempo rausgenommen - mein Begleiter musste aber auch noch mal kurz auf seinen Krampf hören - aber es ging einfach nicht mehr. Laufzeit 1:43:40 - gesamt 5:09:48 und damit AK 29. von 47 - in der Wertung der Hamburger Meisterschaften 10. von 12 und damit nicht letzter ;-)
Nach einem schnellen alkoholfreien Weizen habe ich erstmal eine Bank gesucht - Kreislauf ab in den Keller: Vielen Dank hier auch nochmal an den St. Paulianer, der mir den Müllbeutel zum Warmhalten geholt hat, und an Ulf
einen weiteren St. Paulianer, der mir einen Kaffee gebracht hat. Nach 15 Minuten Sitzen und Löcher in den Rasen kucken gings dann auch wieder und die Massage hat die letzten Lebensgeister wieder zurückgerufen.
Fazit: Meine Weisheit im August hat sich bewahrtheitet: Zielzeit mit Ansage und da war absolut nicht mehr drin! Absolut zufrieden und glücklich. Es war ein schöner Saisonabschluss.
Einen Glückwunsch natürlich auch an Dirk unseren Käpt'n, der seine Krämpfe überlistet hat und das Ding auch noch zu Ende gelaufen ist, an Olaf, der 3 km vor T2 mit einem Plattfuß aufgeben musste, zur Wechselzone gefahren wurde und dann noch ohne Wertung die 20 km gelaufen ist (für mich moralischer Sieger) und an alle anderen braunweißen, die an diesem Tag gekämpft und gefinisht haben.

Freitag, 28. August 2009

Saisonabschluss in Sicht

Das Wochenende ist da und die Saison neigt sich dem Ende zu, Andre ist vor 5 Tagen nach Kanada geflogen, um dort die Strecke des Ironman Canada zu genießen und danach einfach nur noch Urlaub zu machen. Ein paar St.Paulianer machen sich auf den Weg nach Wilhelmshaven und werden sich dort wacker beim letzten Saisonwettkampf der Augathtour dem Nordseeman schlagen. Und die Braunweißen, die nicht dorthin reisen, fahren nach Ratzeburg, um beim Inseltriathlon ein letztes mal in dieser Saison den Neo anzuziehen und an den Start zu gehen.
Bin ich fit? Nö, zumindest nicht so, wie letztes Jahr - es fühlt sich zumindest nicht so an. Mal sehen was geht ;-)

Edit: Der link zu Anrdés blog funzt nu.

Montag, 17. August 2009

Brummings Weisheit im August

Der Wert eines guten Trainings wird immer wieder unterschätzt, kann aber beim Abgleich von gewünschtem und erreichtem Ziel recht einfach ermittelt werden ;-)

Mittwoch, 12. August 2009

Ostseeman - Teil 2

... In der Wechselzone das übliche nervöse Herumgewusel, aber es ist immer wieder schön, dass der DJ in Glücksburg - bislang jedenfalls - wenigstens vor dem Start auf Ballemannmucke verzichtet und eine einigermaßen besinnliche Stimmung aufkommen lässt. Die Oberarme beschriftet und noch ein paar andere frühaufsteher begrüßt, machen Heiko und ich uns auf den Weg zum Strand. Die Förde sieht freundlich aus, das Wasser hat knapp 17 Grad und der Steg ist schon gerammelt voll mit Fans und Zuschauern. Schnell ins Wasser, ein wenig abschrecken und dann die letzten Minuten warten. Der Pastor hält die Morgenandacht, ein Rudel Footballspieler stellt sich auf und markiert die Startlinie (heute soll mal ein richtiger Landstart erfolgen) und ... four, three, two, one ... Waschmaschine an!
Rechts am Steg entlang jedenfalls solange bis die Masse von links kommt, dann unterm Steg durch und - schon Ruhe. Ich bin auf der Außenseite der Runde und schwimme erst langsam und je wärmer ich werde - oder je kälter meine Füße - mit mehr Druck meinen Rhythmus. Kein Gedrängel an den Wendebojen, ein, zwei Begleiter für ein bisschen Wasserschatten, Seesterne, Krebse und die Sonne - herrlich. Nach der ersten 1900m-Runde versuche ich den Druck noch ein wenig zu steigern. Ich merke aber schon, dass mir doch das Training fehlt und es immer anstrengender wird, den Körper lang und ruhig im Wasser zu halten. Bei der zweiten Wende auf die lange Außenbahn erscheint dann Heikos einprägsamer und ruhiger Crawlstil im Blickfeld unter meiner rechten Axel. Jetzt bloß dranbleiben ;-) gemeinsam pflügen wir und bis zur letzten Wendeboje. Ich bin mittlerweile auf der Innenseite. Erst durch ein paar Hansels, die den Weg zum Strand etwas zu spät entdeckten und vielleicht noch eine dritte Runde paddeln wollen, muss ich Heiko den Vortritt auf den Strand lassen - 1:07:16 - totaaal zufrieden. O.K. André ist schon seit fast 20 Minuten aus dem Wasser, also: nicht schnell, aber für das bisschen Training absolut in Ordnung. Auf dem Sprint durch die Wechselzone krieg ich Heiko dann doch noch und Martin (kuckt etwas verdutzt, hatte wohl noch nicht mit mir gerechnet) macht sich auf die Radstrecke.
Nach einem zweiten Frühstück finde ich mich dann auch am "roten Knurrhahn" ein, um an der Steigung zur Verpflegung die Radler anzufeuern. Dort finde ich dann auch ein Rudel feiernder Triabolos und ein paar St.Paulianer sind auch in den Norden gekommen, um Lars und Torben (beide Einzelstarter) anzufeuern.
Martin steigt nach 5:35h (5:37:43 mit Wechseln) mit einem fetten Grinsen vom Rad, freut sich wie ein Honigkuchenpferd, dass sein neuer Hobel fast von alleine rollt und übergibt das Staffelholt an Rolf, der sichtlich froh ist, endlich auf die Laufstrecke zu dürfen.
Die fünf Runden spult er ab wie ein Uhrwerk. Wir haben uns mittlerweile am Yachthafen in der Nähe von Bier und Grill niedergelassen und sitzen an der Laufstrecke Spalier. Das Anfeuern ist mittlerweile ein Dauerklatschen geworden, weil sich die mir bekannten Athleten mittlerweile gelichmäßig über die Laufrunde verteilt haben ;-) Martin H. tobt nur 4 Wochen nach seinem 10:11h-finish beim Ironman Kärnten über die Strecke (finish 9:54h!), als sei das eine olympische Distanz wogegen Marc die gleiche Leistung mit deutlich weniger Training aber mehr Schmerzen absolviert. Mit Rolfs viertem Durchgang machen Martin und ich uns auf den Weg zum Ziel, wo wir dann nach 10:37:56 zu dritt über die Linie traben. Rolf ist seinen Marathon in 3:52:55 gelaufen, was bei der anspruchsvollen Strecke schon mehr als eine ordentliche Leistung ist, die wir mit einem frisch gezapften Flens nu endlich begießen. Die beiden St. Paulianer sind inzwischen auch im Ziel: Torben auf seinem ersten Ironman mit 10:12:57 und Lars mit 11:20:51. Mit einem gemütlichen Grillabend bei alkoholfreiem Weizen endet für uns damit ein toller Wettkampftag.
Fazit: Die Stimmung in Glücksburg ist absolut klasse. So eine feine Mischung aus familiärem Publikum und professioneller Organisation kann man bestimmt lange suchen. Wenn ich noch ein paar braun-weiße begeistern kann, bin ich 2010 wieder als Schwimmer am Start - 6 Tage vor meinem Einzelstart in Kalmar :-)
Bis gleich

Montag, 3. August 2009

Ostseeman - Teil 1

Alle Jahre wieder setzten wir uns in die Autos und fahren mit 42 Mio. anderen Tollen Autofahrern an einem Samstagmittag in Richtung Flensburg, um dann schon ab Bad Bramstedt gemütlich über Land weiter zu reisen. Selbst schuld, aber wir (Martin und ich) wollten ja schließlich nach Glücksburg zum Ostseeman und rechtzeitig sein Rad einchecken. Und dann wollte wir ja auch Rolf endlich persönlich kennen lernen, der uns nach erstem email-Austausch schon sehr sympathisch war.
Der Eindruck hat sich dann am Nachmittag in Glücksburg auch bestätigt. Ein bisschen geklönt, dann sind die Sauerländer (Rolf und seine Damenstaffel) ab nach Flensburg noch ein bisschen entspannen und wir haben die Wiese am Yachthafen angesteuert. Dort mit Kerstin, Marc und Martin H. noch Nudeln gegessen, zwei Bier getrunken und langsam in die Koje.
Um kurz nach 5:00 dann mal wieder Sonntags der Wecker. Kaffee, Honigbrötchen, das Wetter meint es auch gut mit uns und die See ist spiegelglatt. Rolf und seine Mädels bekommen auch noch einen Kaffee ab und dann schließen wir uns den Pilgern zur Wechselzone an.
So und jetzt brauch ich endlich Schlaf :-) bis gleich ...

Hamburg Triathlon Sonntag jetzt aber

Auch wenn es schon wieder eine Woche her ist, soll der Bericht vom Tag der olympischen Distanzen in Hamburg nicht fehlen.
Das einzige, was an diesen Tagen noch verbesserungswürdig wäre, ist die Zeit, zu der mich mein Wecker ansprach. Pip ... pip pip ... es war 04:28 und er meinte es ernst. Der Zweifel am eigenen Geisteszustand verflog erst, als ich in der U-Bahn weitere Turnbeutelträger mit Rennrädern einsteigen sah. Und als ich um 06:20 am Ballindamm stand und auf Jan und Henning wartete, kam auch langsam die Lust. Und schließlich haben die frühen Starts auch den Vorteil, dass die Radstrecke noch schön leer ist, man schon zum Mittag am Zapfhahn einchecken kann und der Regen meistens auch erst am Nachmittag aufwacht (s. Damenrennen am Vortag).
Schnelles einckecken, fröhliches Umziehen auf dem Jungfernstieg und ab ins Wasser. Wie gestern, ganz links einsortiert, bin ich dann ruhig und entspannt in Richtung Außenalster losgekrault. Habe meinen Rhythmus gefunden, dann die aufgehende Sonne über der Wendeboje bewundert und mich mit etwas mehr Druck zurück zum Rathaus orientiert. Die lautesten St.Pauli-Fans (Maltes Eltern) wurden auf den letzten 100 m mit einem lauten "St. Pauli" und einem breit grinsend absolvierten Rückencrawleinlage belohnt. Der Wechsel - gewohnt langsam ;-) und entspannt, die Kapuzenjacke über die Öhrchen, Helm drauf und ab auf die Radstrecke. Nachdem die feuchten Beine von klamm zu warm gefahren waren, gings auch mit gleichmäßigen Druck über die 40 km. Auf der zweiten Runde kam Peggy (erste Runde) an mir vorbei und wir haben ein paar hundert Meter geschnackt, bis ein freundlicher Sozius auf dem Kampfrichtermotorrad uns höflichst drauf aufmerksam machte ... alles gut. Wechsel zwei dann gewohnt schnell und auf die Laufstrecke. Am Ende Ballindamm kurz in den Busch ;-) und dann weiter. Die Zahngeschichte hatte ich noch nicht so ganz aus dem Kopf und mir deshalb vorgenommen nicht "voll" zu laufen - und das ging auch ganz gut. Endlich kam Malte an mir vorbei - und auf dem Rückweg sind mir auch Jan und Henning begegnet - sicihtlich erleichtert, dass das Radfahren endlich vorbei war ;-) Erstes Fazit: Mit 2:42 völlig zufrieden - keine Ausreden nur breites Grinsen. War ein schöner, lockerer Trainingstag - muss auch mal sein - und man kann die Strecke mal so richtig genießen.
Teil 2 des Tages war dann der Start unserer verbliebenen Firmenstaffel. Aber als ich am Start die Leute scannte - kein Dimitri. Unser Kampfschwimmer hatte Glück im Unglück und ist auf der Anreise in ein Zugunglück geraten - es gab aber nur ein paar leicht verletzte, aber viel Verspätung. Doch der Veranstalter zeigte sich sehr kulant und hat ihn mit 20 Min Verspätung noch auf die Strecke gelassen, fairerweise mit dem Hinweis, dass die Staffel vielleicht doch noch aus dem Rennen genommen werden muss - wir hatten seine erwartete Schwimmzeit angedeutet. Trotzdem ist Dimitri das 4. mal in seinem Leben 1500 Meter geschwommen - mit privater Kajakbegleitung, der DJ am Ponton legte "Allein, allein ..." auf und er kämpfte sich in seinem unverkennbaren Mix aus Wasserballcrawl, Brust und beidarmiges Rückencrawl über die Strecke. Auf dem Weg zum Ziel hatte er das Publikum auf jeden Fall auf und zwei Feuerwehrboote und drei Kanus an seiner Seite. Und auch wenn er nach 55 Min. (wie geplant) aus dem Wasser kam und die Staffel dann nicht weiter durfte - das Erlebnis vergisst er bestimmt nicht so schnell. Und auf diese Leistung darf er auch mächtig stolz sein.
Zweites Fazit: Auch bei so einer riesen Veranstaltung kommt der einzelne auf seine Kosten ;-) Danke nochmal an die lieben Menschen vom Schwimmstart und auf dem Wasser.