Totaaal platt! ... Das war so ziemlich das einzige, was ich die ersten 15 Minuten nach dem Erreichen der Ziellinie gedacht habe ... aber von Anfang an:
Nachdem sich der Sommer ein wenig früh aus der hochsommerlichen Heizperiode in Richtung Herbst verabschiedet hat, trudelte ich am Samstag Nachmittag bei regelmäßigen Regenschauern und vorbildlichem Aprilwetter (frischer Wind, 17°C) in Ratzeburg ein, ließ mich und mein Startbegehr registrieren und lauschte leicht fröstelnd der Wettkampfbesprechung. Anschließend habe ich in meiner mobilen Heimstatt für drei meiner Vereinskameraden und mich ein paar Nudeln warmgezaubert, um den Rest des Abends bei zwei Flens noch ein wenig zu lesen und zu entspannen. Die Nacht, gewohnt unruhig, sprang die Standheizung auch hin und wieder an und als wir uns um 0600 in der Wechselzone einrichteten, stellte sich der eine oder andere schon die Frage: "Macht mir das wirklich Spaß?"
Es war mit 10°C mit Verlaub gesagt scheißkalt und ich habe eine lange Laufhose und meine Lieblings Skinfitjacke (Pfafflar Hybrid Kapuzenjacke) zu den Radschuhen gepackt. Mit dem Start der ersten Startgruppe erschien ich dann auch auf dem Strand. Will ich mich wirklich einschwimmen? Aber haben die nicht was von 20°C Wassertemperatur gesagt? Ooch jaaa :-) viele gelöste Gesichter trieben um mich herum. Ich glaube selten wurde so gerne eingeschwommen. Trotzdem nochmal kurz raus, für fünf Minuten den Wind trotz Neo fühlen, ein bisschen frösteln und ... Start!
Schwimmen war schön: Habe mich links außen gehalten und bin sehr streßfrei zur Wendemarke gekrault. Auf dem Schlag zurück war ich dann wohl warm und konnte mich noch ein paar Körperlängen von meinen Begleitern absetzen. 36:24 keine Zeit zum angeben aber absolut zufrieden ;-) raus aus dem Wasser, noch schnell die "wertvollen" Hotellatschen wieder eingesammelt und ab in die Wechselzone. Neo aus und den nassen Einteiler unter Jacke und Hose verbergen. Kapuze zu, Helm auf und ab auf die Radstrecke.
Die ersten Kilometer war es doch noch ein wenig frisch an den Beinen aber dann war ich optimal gekleidet. Aber hätte ich die Wahl gehabt, wär ich vielleicht lieber Surfen gefahren. Der Wind wehte nachwievor aus Südwest und wenn er nicht wehte gings bergauf. Ich nenne solche Kurse in Zukunft M.C.Escher-Kurse ;-) wer den kennt, weiß warum. Wie dem auch sei, die Beine wollten ... naja so n bisschen und ich bin mit einem knappen 32er Schnitt vom Rad und nach 2:49:43 (einschließlich beider Wechsel) im Einteiler auf die Laufstrecke getobt. Ich weiß, auf dem Rad kann ich noch eine Menge herausholen, aber auch hier war ich zufrieden.
Und ich bin mal mit kaum eingeschlafenen Zehen auf die Laufstrecke. Nach drei oder Vier Kilometern hatte ich einen Rhythmus gefunden, der mir nicht zu langsam vorkam und mir erstmal ein wenig Gelegenheit gab in mich hinein zu lauschen, was den heute noch ginge ... Um dann auf der zweiten Laufrunde noch ein paar Körnchen draufzulegen und ein paar Plätzchen gut zu machen. Auf den letzten zwei Kilometern hängte sich noch eine trabende Wasserratte nach verbalem Tritt in den Hintern an meine Fersen und wir wetzten gemeinsam in Richtung Ziel. Auf den letzten paar Hundert Metern habe ich dann das Tempo rausgenommen - mein Begleiter musste aber auch noch mal kurz auf seinen Krampf hören - aber es ging einfach nicht mehr. Laufzeit 1:43:40 - gesamt 5:09:48 und damit AK 29. von 47 - in der Wertung der Hamburger Meisterschaften 10. von 12 und damit nicht letzter ;-)
Nach einem schnellen alkoholfreien Weizen habe ich erstmal eine Bank gesucht - Kreislauf ab in den Keller: Vielen Dank hier auch nochmal an den St. Paulianer, der mir den Müllbeutel zum Warmhalten geholt hat, und an Ulf einen weiteren St. Paulianer, der mir einen Kaffee gebracht hat. Nach 15 Minuten Sitzen und Löcher in den Rasen kucken gings dann auch wieder und die Massage hat die letzten Lebensgeister wieder zurückgerufen.
Fazit: Meine Weisheit im August hat sich bewahrtheitet: Zielzeit mit Ansage und da war absolut nicht mehr drin! Absolut zufrieden und glücklich. Es war ein schöner Saisonabschluss.
Einen Glückwunsch natürlich auch an Dirk unseren Käpt'n, der seine Krämpfe überlistet hat und das Ding auch noch zu Ende gelaufen ist, an Olaf, der 3 km vor T2 mit einem Plattfuß aufgeben musste, zur Wechselzone gefahren wurde und dann noch ohne Wertung die 20 km gelaufen ist (für mich moralischer Sieger) und an alle anderen braunweißen, die an diesem Tag gekämpft und gefinisht haben.
Montag, 31. August 2009
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