Doch! Es gibt noch einen Bericht aus Schweden - ich musste nur die Finger erst wieder trocken kriegen ;-) Nein, eher ein bisschen mehr arbeiten und mein neues Spielzeug einrichten - einen Dell Mini 10 oder mit anderen Worten: Ein netbook für die vielen Dinge, die man vielleicht auch unterwegs machen könnte, wenn man nicht Rad fährt. Also ...
Wir, der Fips und ich, sind am 10. Juni des Nachts aufgebrochen, um den Vätternsee zu umradeln. Und diese Perspektive lässt wenigsten erahnen, dass man das nicht an einem Nachmittag schafft...
Diese sehr freundliche und empfehlenswerte Veranstaltung wurde in diesem Jahr das 44. mal gestartet und es bewegen sich zwischen Freitag abend und Samstag früh rund 15.000 Radler aller Leistungsklassen auf den Rundkurs. Wer auf die Idee gekommen ist, Normalsterbliche auf eine 300km lange Tour um den zweitgrößten Schwedischen See zu schicken kann man hier nachlesen. Er muss aber geahnt haben, dass es den meisten ein unvergessliches Erlebnis ist.
... Auch wenn man sich um halb Neun abends auf den Weg macht und hofft, dass der Nieselregen nicht ständiger Begleiter bleibt. Dafür ging es mit Rückenwind nach Süden in die ersten Hügel, deren Aussicht zwar durch Wolken auf Tretlagerniveau verhängt war, an deren Hängen aber noch hin und wieder Zuschauer winkten, oder grölten - die 5 Jungs in einem großen per Holzofen beheizten Badezuber haben auch bestimmt nicht gefroren. Gegen 1 Uhr nachts kamen wir in Jönköping in den Genuss einer trockenen, warmen Sporthalle und Würstchen mit Kartoffelbrei. Nach einer 3/4Stunde Essen und Aufwärmen ging es weiter in die bisweilen schon mehr nasse als feuchte Nacht - von wegen hell und Mitternachtssonne oder so.
Und Fips hat seinen Kampfgeist durch Fluchen wach gehalten ;-) (sein Bericht ergänzt diesen perfekt) Wir mussten ja nur noch das Westufer nach Norden hoch (ca. 140 km) und dann waren wir ja fast ...
Naja, ein kurzer Stopp mit Blaubeersuppe in Fagerhult und dann endlich wieder warm und trocken und auch wieder hell zum Frühstück (Lasagne) in Hjo. Sich nach einer guten Stunde wieder auf den Sattel zu schwingen, fällt nun schon nicht mehr so leicht und die Euphorie "keine 100km" mehr ist auch etwas verhalten. Nachdem Fips jetzt etwas besser auf seinen Kalorienhaushalt achtet, ist seine Zuversicht, das Ziel zu erreichen zumindest wieder am wachsen. Und auch die paar schönen knackigen Anstiege auf den letzten 60km lassen ihn wieder zetern, wie ein Rohrspatz - was ich mittlerweile als gutes Zeichen deute. (Die Nacht war doch manchmal recht ruhig ;-) ) Ach ja, und die Sonne ist jetzt da. Man kann das Regenzeug zwar nicht ausziehen, weil man ja mittlerweile auch darunter gut durchgefeuchtet ist und der Wind ist doch noch n büschen frisch, aber die Wärme im Gesicht entschädigt schon ein wenig für die nasse Nacht. Und nach einem letzte Kaffee in Medevi erreichen dann am Samstag nach gut 18,5 Stunden (mit allen Pausen) zwei weitere dankbare Gestalten das Ziel. Der Fips zu recht stolz auf seine Leistung, zum erstenmal eine Langstreckenveranstaltung und dann gleich so eine. Und ich glücklich, dass wir gesund angekommen sind und uns endlich ein Bier und ein Kopfkissen winkt.
Fazit: Wer ein bisschen Abenteuerlust mitbringt und gerne "draußen spielt", kommt hier voll auf seine Kosten. Gerade als früher Starter (Fr. abend) findet man auf der Runde immer eine Gruppe, der man sich bis zum nächsten Depot anschließen kann. Und man muss ja nicht mit 'nem 25er Schnitt unterwegs sein. Die Landschaft ist schon schön und bei Sonne bestimmt noch besser zu genießen, aber man sollte einfach Klamotten für Aprilwetter im Gepäck haben. Manche haben sogar noch 'ne trockene Garnitur im Rucksack mit auf dem Rad.
Nächstes Jahr? Erst dachte ich - einmal reicht, aber eigentlich passt die Runde ganz gut in die Langstreckenvorbereitung für Kalmar ;-) und Spaß gemacht hats auf jeden Fall! Fips ist schon heiß und ich kanns mir bis zum Herbst ja noch überlegen ...
In diesem Sinne vielleicht: "See you in Motala"
Mittwoch, 24. Juni 2009
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1 Kommentar:
Eine tolle Tour - da hast du mir genauso wie Fips richtig Lust drauf gemacht. Daher: Danke für den schönen Bericht!
Und natürlich Gratulation zum Überstehen ;)
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